Barbara Kapusta

One (Upright), Third (Upright), 5 (Moving), Futures

In Barbara Kapustas künstlerischer Praxis spielt die posthumanistische Verabschiedung des Menschen eine zentrale Rolle. Vor dem Hintergrund einer drohenden planetarischen Klima- Apokalypse wird der Körper als transformativ und kollektiv verstanden.

Ihre aus Aluminium gegossenen Figuren vor dem KUNST HAUS WIEN bilden ein fluides Trio, eine alienhafte, an Strichfiguren erinnernde Formation, deren Wesenheiten sich vermittels Hitze aktivieren, metallisch und glänzend. Sie erscheinen wie Geister einer zweifel- haften Zukunft, deren physische Präsenz aus einer parallelen Realität hervorbricht. Diese überlebensgroßen Skulpturen in ihren Posen erzählen eine Geschichte der Verwandlung, in der Körper und Identitäten einem formbaren Prozess unterliegen. Ikonografisch erinnern sie an Figuren aus Fantasyund Science-Fiction-Filmen. Ihre auf den ersten Blick bedrohliche Erscheinung weicht rasch der Sympathie für diese scheinbar galaktischen Wesen, die sich aus unbekanntem Grund auf terrestrischem Terrain befinden und mit hängenden Schultern und viel zu langen Armen fragen: „How to make the world work?“ [Wie kann die Welt funktionieren?] (R. Buckminster Fuller) In ihrer Oberfläche spiegelt sich das Ich mit dem Anderen und der Umwelt; Gegensätze werden nivelliert. Wie sich äußere Einflüsse und ökologische Desaster auch in unsere humanoiden Körper einschreiben und deren Widerständigkeit auf die Probe stellen, ist eines der Grundthemen der Künstlerin.

Während die Riesen selbst stumm bleiben, pulsieren in dem durch ein Fenster sichtbaren Video spannungsvolle Klänge und eine Stimme spekuliert in einer flammenden Rede über eine andere Welt, jenseits wachsender Ökonomien und fossiler Wirtschaft. Das gesprochene und geschriebene Wort, die Erfindung einer neuen Schrift, weben ein dichtes Netz, das trotz Endzeitvorstellungen und klimatischer Fieberträume mögliche Zukünfte entwirft.

* 1983 in Wien, lebt und arbeitet in Wien.

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In Barbara Kapustas künstlerischer Praxis spielt die posthumanistische Verabschiedung des Menschen eine zentrale Rolle. Vor dem Hintergrund einer drohenden planetarischen Klima-Apokalypse wird der Körper als transformativ und kollektiv verstanden. Ihre alienhaften, aus Aluminium gegossenen Figuren am Vorplatz des KUNST HAUS WIEN bilden ein fluides Trio, das mit dem durch ein Fenster sichtbaren Video flammende Spekulationen über eine andere Welt anstellt, jenseits wachsender Ökonomien und fossiler Wirtschaft.

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